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Rückblick in die ältere Gemeindehistorie

Die Kirchfahrt Leuben ist eine der ältesten im Raum Dresden. Ihre genaue Gründung kann nicht urkundlich belegt werden, fest steht aber, dass diese vor das Jahr 1495 fällt. Johann VI., Bischof zu Meißen, ließ eine Matrikel über alle Abgaben und Zinsen aufstellen, die die einzelnen Kirchen an das Bistum zu entrichten hatten, um einen genauen Überblick über seine Einkünfte zu erhalten. In dieser Bistumsmatrikel finden wir auch zum ersten Mal unsere Kirchgemeinde aufgeführt, die 1 Mark Altarzins an den Bischof entrichten musste.

Zur Kirchfahrt Leuben gehörten seit jeher die Dörfer Leuben, Dobritz und Sedlitz. Die Gemeindezahl um 1500 dürfte 270 Seelen (bei 4500 Einwohnern für ganz Dresden) betragen haben.

Einen großen Einschnitt für die Gemeinde brachte die Einführung der Reformation im Albertinischen Sachsen durch Herzog Heinrich den Frommen 1539. Bemerkbar für die Gemeinde geschah dies durch eine landesweite Kirchenvisitation, in der auch das Kirchenwesen nachhaltig verändert wurde. Leuben unterstand jetzt dem Superintendenten von Dresden.

Ebenfalls wurde das Kirchspiel verändert. Niedersedlitz pfarrte man nach Leubnitz. Dafür sollten Sobligar (Sobrigau), Laubegast, Seiditz (Seidnitz) und Anteile von Reick als „Dörfer von der Stadt“ nach Leuben gepfarrt werden. Doch dieser Vorschlag fand aus heute unbekannten Gründen Ablehnung. Allerdings kam bereits 1555 Niedersedlitz wieder nach Leuben zurück. Ab 1671 war wieder von Verhandlungen über Einpfarrungen die Rede. Zur Disposition standen wieder die Orte Laubegast, Seidnitz und Tolkewitz, die, wie es heißt, „zum bequemeren Gebrauche des Gottesdienstes“, aus der Dresdener Frauenkirche aus- und nach Leuben eingepfarrt werden sollten. Nach langen Verhandlungen konnte dieses Bemühen am 10. August 1674 zu einem glücklichen Ende gebracht werden.

Durch die Industrialisierung stieg die Zahl der Gemeindeglieder von 5142 im Jahr 1890 sprunghaft auf 17918 im Jahr 1910. So wurde Leuben in kürzester Zeit die größte Gemeinde der Ephorie Dresden II und hatte seit 1896 bereits drei Pfarrstellen. Aufgrund weiter steigender Gemeindezahlen wurde im Jahr 1929 eine 4. Pfarrstelle eingerichtet.

...und in die jüngere Gemeindegeschichte

Während der Zeit des Nationalsozialismus gab es eine starke Präsenz der "Deutschen Christen". Dies blieb jedoch nicht ohne Widerstand von Christen, die sich bewusst gegen die Union von Kreuz und Hakenkreuz in der Himmelfahrtskirche stellten. Exemplarisch ist hier unter anderem Pfarrer Kaiser, der sich zwischen 1941 und 1945 in „Schutzhaft“ im KZ Dachau befand, zu nennen.

Die Nachkriegsjahre waren für die Gemeinde sehr schwierig. Das Kirchenwesen musste neu geordnet werden. Rund 31.500 Gemeindeglieder galt es geistlich zu versorgen.

1953 kam es zu einer Gemeindeneustrukturierung. Der Seelsorgebezirk Tolkewitz bildete von nun an eine eigene Gemeinde mit der 1950/51 als erstem Kirchenbau der DDR errichteten Bethlehemkirche. Ebenso gliederte man den Bezirk Seidnitz als eigenständige Kirchgemeinde aus. Als Gottesdienststätte diente die 1951 zur Nazarethkirche umgebaute Scheune Altseidnitz 12.

Es verbliebenden die Pfarrbezirke Leuben, Laubegast und Niedersedlitz. Diese erhielten im Jahr 1957 wieder eine dritte Pfarrstelle.

Die bis zur Mitte des Jahrhunderts stetig steigende Zahl der Gemeindeglieder erfuhr allerdings ab den 1960iger Jahren eine Umkehr: von 14.250 Gemeindeglieder in im Jahr 1961 sank die Zahl kontinuierlich auf 4.650 im Jahr 1991.

Bis zum Jahr 1994 hatte die Struktur aus drei Gemeindeteilen bestand: In diesem Jahr trennte sich Laubegast nach der langersehnten Realisierung eines eigenen Gemeindezentrum, als Christophoruskirchgemeinde von der Himmelfahrtskirchgemeinde.

Die Kirchgemeinde Dresden-Ost heute

Auch wenn sich der Schwund der Gemeindegliederzahl etwas abgemildert hatte ergaben sich in den Jahren 2006 und 2020 aus landeskirchlichen Vorgaben und gemeinsamer Arbeit in der Region neue Strukturen:

Durch den Zusammenschluss der Himmelfahrtskirchgemeinde mit der Christophoruskirchgemeinde in Laubegast entstand 2006 zunächst die Kirchgemeinde Dresden-Leuben. Im Jahr 2017 wohnen rund 3300 Gemeindeglieder in unseren drei Gemeindeteilen. Aufgegeben werden mussten dabei die bisherigen Namen der Kirchgemeinden. Gleichzeitig wurde 2006 ein Schwesternkirchverhältnis mit der Stephanuskirchgemeinde Zschachwitz gebildet.

Nach jahrelanger guter Zusammenarbeit in vielen gemeinsamen Aufgaben haben sich beide Gemeinden nun zum 1.1.2020 zur Ev.-Luth. Kirchgemeinde Dresden-Ost vereinigt. Gemeinsam bilden wir am südöstlichen Rand Dresdens eine Struktur mit rund 5500 Gemeindegliedern.

Selbstverständlich behalten unsere Kirchen - die Himmelfahrtskirche in Leuben, die Christophoruskirche in Laubegast und die Stephanuskirche in Zschachwitz - ihre Namen.